1. Stoppkurse. Der Stopp soll sicherstellen, daß du dein Risiko limitierst. Wenn du eine Aktie zu 1000 Euro kaufst und du bereit bist 20% Kursrisiko – 200 Euro möglichen Verlust – einzugehen, dann muß dein Stopp bei 800 liegen. Fällt der Kurs auf 800 werden deine Aktien automatisch verkauft, und du machst 200 Miese pro Aktie. Auf dieses Risiko hattest du dich ja eingelasen, und das darf dir dann auch keine schlaflosen Nächte bereiten, denn dann war dein Risiko zu hoch.
Das richtige Risiko zu ermitteln ist eine ganz andere Sache und etwas komplexer, denn nicht du mit deiner Risikotoleranz hast das Sagen, sondern der Markt für den ein temporärer Verlust von 20% vielleicht durchaus normal sein kann. Ärgerlich, wenn das Ding dann wieder steigt, du aber raus bist.
Der Verzicht auf einen Stoppkurs bedeutet, daß deine Aktie (oder sonstiger Wert) theoretisch auf Null fallen kann. Wie war das bei Lehman? Die Tage haben wir sehen können, daß Kurse beim Öl sogar negativ werden können. Ja, du hast eventuell mit Öl nicht nur Geld verloren (wenn du long warst), sondern durftest für den Besitz noch draufzahlen. Gut die meisten Broker ziehen für ihre Kunden die Reißleine per Margin-Call oder entbinden sie von der Nachschußpflicht. Die Position wird einfach liquidiert.
Diversifikation, wie von Boyardan beschrieben macht Sinn, hat aber ohne Stopps nur noch begrenzte Wirkunug, wenn ein richtiger Looser im Depot ist. Diversifikation bedeutet auch verschiedene Assets mit verschiedenen Anlagehorizonten im Depot zu haben. Kriegt der Aktienmarkt allgemein auf die Fresse, kriegen alle Aktien auf die Fresse, einige mehr – andere weniger. Und selbst wenn du drei Aktien, einen Rohstoff, einen Future und eine Währung hast kann der „Fehlstopp“ fatal sein.
Nehmen wir an du hast gekauft, und für einen kurzfristigen Trade hast du einen FDAX dabei. Der stand am Valentinstag bei ca 13600. Zwei Wochen später 11800 – „günstig“ eingestiegen. Eine Woche später 12100 – wunderbar. Nochmal zwei Wochen später im Pandemietief 8500. Beim FDAX bedeutet 1 Punkt jedoch 25 Euro – 82.500 Euro Minus pro Kontrakt (hoffe du hattest nur einen)!
2. „Cost-Average-Effekt“. Wenn du nicht Buffet heißt – laß es! Einem Langfistinvestor mit breitem Portfolio und mehr als genug Kohle im Rücken sind nur Fundamentaldaten wichtig. Viele sagen auch „…in ein fallendes Messer greifen…“ Genau das ist es, wenn du versuchst deinen Kaufpreis mit günstigeren Nachkäufen zu drücken bzw zu mitteln. Bei 11000 einen Kontrakt nachgekauft, bei 10000 nachgekauft, bei 9000 nicht mehr genug Kohle und dein Broker liquidiert. Für mich gibt es nur eine Konstellation, die verbilligtes Nachkaufen rechtfertig, wäre aber etwas umfangreicher. Wen´s interessiert kann mir ja schreiben.
Herrn Samir Boyardan habe ich bei GodmodeTrader gefunden. Vielleicht habe ja ich etwas nicht verstanden und er meldet sich bei mir.